Streuobstwiese im Garten der Baugenossenschaft
Schön, lecker und ökologisch wertvoll! Ökologie und Nachhaltigkeit sind nicht nur Thema unserer Bauvorhaben sondern auch Teil unseres täglichen Handelns. Lange Zeit haben wir überlegt wie wir dem großen Garten unserer Geschäftsstelle eine sinnvolle Verwendung zukommen lassen können. Schön anzusehen war er, dank der liebevollen Pflege unseres Hausservice, ja schon immer, aber das reichte uns nicht. Bei der Umsetzung galt es folgende Kriterien zu berücksichtigen, denn es sollte pflegeleicht, optisch ansprechend und ökologisch wertvoll sein. Streuobstwiese heißt das Zauberwort!
Der bisher mehr oder weniger ungenutzte Garten hat sich nun in ein traumhaft naturnahes „Biotop“ verwandelt und dient als Lebensraum für zahlreiche Arten. Insekten, Vögel und sogar die ein oder andere Eidechse hat sich schon hier niedergelassen.
Nachfolgend möchten wir Ihnen das „Biotop“ Streuobstwiese noch genauer beschreiben:
Streuobstwiese – Ein Hot Spot der Artenvielfalt
Kaum zu glauben aber, die Streuobstwiese, oft auch Obstwiese genannt gehört heutzutage zu den am stärksten gefährdeten Biotopen in Europa. So steht sie mittlerweile auf der Roten Liste der gefährdeten Biotop-Typen.
Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Biotopen ganz Mitteleuropas. Sie bieten beste Voraussetzungen für eine hohe Artenvielfalt. Die Nährstoffknappheit durch die fehlende Düngung und die nur zweimal im Jahr stattfindende Mahd bewirken, dass keine Pflanzenart überhand nehmen kann. So können zahlreiche Arten nebeneinander existieren. Mehr als 5000 Tier- und Pflanzenarten leben auf einer Streuobstwiese. Je nach Bodentyp kommen unterschiedliche Pflanzengesellschaften vor. Die zahlreichen unterschiedlichen Pflanzenarten locken wiederum viele Tierarten an: Insekten, Amphibien, Reptilien und Säugetiere.
Trotz all dieser tollen Eigenschaften sind die Streuobstwiesenbestände heute stark bedroht. Ein wirklich dramatischer Rückgang ereignete sich in den 1960er und 1970er Jahren. Der Streuobstbau wurde damals als „betriebswirtschaftlich unrentabel“ eingestuft und die Rodung von Streuobstwiesen sogar mit Landesmitteln gefördert, um Platz für effektiver zu bewirtschaftende Obstplantagen und Bauland zu machen. Erst Anfang der 1970er Jahre setzte ein Umdenkungsprozess ein. Das Landschaftsbild hatte sich inzwischen durch die Rodungen massiv verändert. Und Naturschützer beobachteten, dass viele heimische Vogelarten zurückgingen. Sie erkannten, wie bedroht die wertvollen Biotope waren und schlugen Alarm.